Übersetzungen aus dem Holländischen:

Orestes last Tango, überwältigendes Total Theater

Die Trennlinie zwischen Leidenschaft und Pathos ist dünn, so wie sich das gehört im Bereich der Oper. Orestes last Tango ist nun wirklich keine gewöhnliche Oper, sondern eine Tango Oper. Das Libretto ist basiert auf einem Theaterstück von Sergio de Cecco, worin der Mord von einem ' guapo' in einem Vorort von Buenos Aires grund für den Beginn einer neuen Runde Rache sein kann, oder aber ausgerchnet das Ende von einer sich zum Ende neigenden Gewaltspirale bedeuten. Die Mutter und ihr Liebhaber (der erster Verdächtiger im Fall des Mordes ist) versuchen den Sohn von einem Racheakt fernzu halten. Die Tochter, geformt nach dem klassischen Vorbild von Elektra, will Blut sehen.

So zusammengefasst schein es noch ein interessanter Konflikt zwischen Ratio und primitiver Emotionen, doch der ermordete Vater ist ein fieser Schurke der selbst seinen eigenen Sohn auslieferte als es ihm so besser auskam. Und fraglich ist, ob die Tochter nicht heimlich verliebt ist in den Geliebten der Mutter. Die morale Dimension verwischt sich damit etwas, obwohl sehr geschickt und mit visuell sehr überraschenden Flashbacks erzählt wird. Glücklicherweise ist dies kaum die Hälfte der Geschichte , denn Orestes letzter Tango besteht hauptsächlich aus Musik und Tanz. Eigendlich ist es nicht sosehr eine Tango Oper als vielmehr ein unglaublich lang ausgemalter nicht endender Tangotanz. Die Sänger sind nicht sosehr Charaktere, als vielmehr Facetten, schimmernd voller Emotionen, die noch extrem durch den Tanz unterstützt werden. Wilde Rachlust, enttäuschte Liebe, purer machismo drücken sich hier aus und singen so den Tango. Diese heftigen Emotionen und großen Gesten werden in prächtiger Musik eingefangen und ausgedrückt und die Choreographie ist so ausstrahlend, dass der Blick kaum ausreicht.

Orestes letzter Tango ist eine relativ kleine Produktion, die fünf Sänger jedoch, sechs Musiker und neun Tänzerfüllen de Bühne überzeugend. Es wird gut und vor allen Dingen ausdrucksstark gesungen, insbesondere durch Rodolfo Valls, der etwas glatte, aber sehr verführerische Liebhaber, der mit einer samtenen Stimme ausgerüstet ist. Sehr schön sind die Duetts, trios und Quartetts, in denen nicht nur die Stimen sich vermischen sondern auch die Gefühle eines jeden eine eigene Linie verfolgen. Die Unterstützung aus dem Orchester, unter Leitung von Komponist Diego Vila am Piano, ist fantastisch. Er setzt den dramatischen Ton. Die Sänger brauchen ihm alleine zu folgen. Und die Gruppe der Tänzer, unter der die initiativ nehmende Nicole Nau- Klapwijk tanzt, füllt die Bühne: geschmeidig, graziös, kräftig und hypersinnlich. Das alles macht Orestes letzter Tango zu einem berrauschenden Total Theater.

© Copyright 04.04.2002 Susanne Lammers. Leidsch Dagblad. All rights reserved

'Orestes' Tango so wie Tango sein sollte

Welt Musik Theater FestivaL 'Orestes' last tango'.

Text und Regie: Beatriz Gambartes. Musikalische Leitung: Diego Vila.
Choreographie: Oscar Araiz.
Niederländische Übertitelung.
Gesehen: 22/3 in Rotterdam (Rotterdamse Schouwburg).
Durch Maja Landeweer

Zum dritten Mal findet das dreijährige Welt Musik Theater Festival statt. Traditionelle nicht westlicher Musiktheater wie beispielsweise der Indische Kathak-Tanz und japanischer Kabuki Theater werden hier dem niederländischen Publikum zugänglich gemacht. Das Festival programmiert eigene Produktionen. Typisch ist hier, dass die Vorstellungen nicht unter einem Begriff zu fangen sind, sondern innerhalb des Theaters, Gesang, Tanz und Musik ursprüngliche Theaterformen annehmen und für sich selbst sprechende Symbiosen angehen.

Dies gilt allerdings nicht für die Produktion der Tangooper von der Schreiberin Beatriz Gambartes und dem Komponist Diego Vila, die in Rotterdam ihre Weltpremiere hatte. Die Verbindung zwischen Oper und Argentinischem Tango ist neu. Orestes last Tango ist nach Maria de Buenos Aires (astor Piazzolla) die zweite Tangooper überhaupt. Gambartes und Vila schaffen in diesem Stück eine Verbindung zwischen griechischer Tragödie, italienischer Oper und argentinischer Volkskultur, mit dem Resultat einer Top argentinischen Vorstellung. Sophocles' Tragödie 'Elektra' diente dem argentinischen Schreiber Sergio de Cecco als Inspiration für sein Theaterstück 'El Reñidero' (Der Hahnenkampfplatz), von dem wiederum Beatriz Gambartes das Buch verfasst hat für ihre Oper 'Orestes' Last Tango'. Die Geschichte von Sophocles erzählt von Bruder und Schwester, die den Mord ihres Vaters rächen wollen. Diese Geschichte schließt nahtlos an die Kultur von Blutrache in Buenos Aires an.

In 'Orestes' Last Tango ist eine wundervolle dramatische Linie dadurch geschaffen, dass das Geschehen zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts platziert ist, einer Zeit in der das absolute Bild des Macho zu bröckeln beginnt. Dies aus Sicht eines Konfliktes zwischen Bruder Orestes, der sich dem Kreislauf immer wiederkehrender Gewalt widersetzen möchte und seiner Schwester Elena, die voller Haß nur an Rache denken kann. Aufgelößt in Trauer singt Elena (Julia Zenko) mit einer prächtigen warmen, tiefen Stimme um den Verlust ihres Vaters: 'Ich bin eine Wunde die niemals mehr schließen wird'. Julia Zenko ist eisenstark und überzeugend, sowohl als Stimme, als auch in ihrem Schauspiel, in ihrer Rolle als durch heftige Leidenschaft geleitete Elena. Mutter Nelida mit einer leichteren, lyrischen Stimme ist eine zarte Persönlichkeit, die versucht ihren Sohn vor der drohenden Gewalt zu retten. Wundervoll ist das Duett zwischen Elena und ihrem Bruder Prestes (Carlos Vittori), der mit seiner schweren Tenorstimme ein wunderbares Gleichgewicht bietet.

Provozierende, schnelle und verführende Tangotänze zu Tango, Milonga und Candombe, in denen musikalisch nicht das charakteristische Bandoneon, sondern Piano und Streichinstrumente vorherrschen, zeigen sich zwischen Mann und Frau und Steittänze zwischen Männern spiegeln die Atmosphäre der Vororte von Buenos Aires wider. Die Regie ist fein und zutreffend. Abgesehen von kleinen Zwischenfällen, wie hochrutschende Mini - Röcke der Kleider ist Orestes Last Tango so, wie er sein soll: mitreißend und angreifend.

© Copyright 25.03.2002 Haagsche Courant. All rights reserved

Südliche Passion in Orestes last Tango

Orestes Last Tango ist eine ansprechenende mitreißende Tango-Oper von Diego Vila (Musik) und Beatriz Gambartes (Buch und Regie). Die argentinische Vorführung voller spiel, Tangomusik und Tanz erzählt die Geschichte von Tochter Elena, die den Mord an ihren Vater Pancho Morales rächen will. Sie ruft ihren Bruder, um den Liebhaber ihrer mutter zu töten. Die griechische Tragödie von Elektra und Orestes formt die Basis dieses Dramas.

Der Tango wird musikalisch und tanzend in allen Facetten gezeigt. Von ruhig introvertiert bis ausgreifend expressiv. Seit der Hochzeit von Willem Alexander und Maxima ist die Wichtigkeit von Tango in die Höhe geschnellt. Das Publikum ließ die holländische Nüchternheit hinter sich und ließ sich mitreißen durch das Drama. Die Emotionemn flogen nur so über die Bühne: Haß und Rache (Elena), Angst (ihre Mutter) und Unsicherheit (Orestes). Glücklicherweise konnte man via der Übertitelung der spanischen Sprache folgen. In den Texten wird die Moral von Palermo - einer Vorstadt von Buenos Aires - zu Beginn des letzten Jahrhunderts vorgestellt. ‚Vergeben ist für Feiglinge', Das Herz an die Seite setzen', 'Die Ehre verteidigen' machen auf die einzig wahre herrschende Gerechtigkeit aufmerksam: Rache.

Der Tanz erfüllt bekannte Tangobilder. Spiele, ausholend, mit innehaltender Spannung drehen die Partner umeinander. Die Machomänner stecken in straffen Anzügen, die Frauen sind mit sexy Kleidern gekleidet. Viel wiegende Hüften, schleichende Schritte, schnelle Drehungen und kleine Sprünge zeichnen die Choreographie aus. Mit tief gebeugten Knien (Männer) und Beinen die sich um die Hüften der Männer schlingen (Frauen) gelingt es den Tänzern mühelos ein Feuer zu entfachen. Die Verwandtschaft mit südlichen Tanzstilen wie Salsa und Merengue wird in den kleinen Schrittkombinationen sichtbar. Tanz und Gesang werden mit Leidenschaft ausgeführt. In Diskussionen, Alltagssituationen und Streitereien und Kämpfen wird das Straßenbild von Palermo deutlich erkennbar. Hölzerne Treppen sind tragbarer Sarg für den Toten, Möbelstücke und Häuserwände. Ein wirklich schöner theatralischer Effekt.

'Orestes' Last Tango' weiß Dich in der Geschichte mitzunehmen. Der Gesang und die liebevolle warme Musik formen die Hauptstimmung dieser Oper. Die Sänger verstehen es zu schauspielern, wenngleich für uns Nordlinge ihr Schauspiel manchmal zu übertrieben scheint. Der Tanz ist ansteckend und hinterlässt ein Kribbeln in den Beinen, das danach fragt selbst zu tanzen.

Rotterdamse Schouwburg 22 de marzo 2002

© Copyright 23.03.2002 Mieke de Bont. Rotterdams Dagblad. All rights reserved

"Orestes letzter Tango" traegt das Herz auf der Zunge

Wie macht man aus einem tango eine Tragoedie. Oder besser gesagt, wie macht man aus einer Tragoedie einen tango. In der argentinisch - niederlaendischen Produktion Orestes last Tango integriert Regisseuse Beatriz Gambartes das griechische Drama von Orestes (Sophokles Elektra) mit den Tangogesetzen vom argentinischen Tanzsalon. Nach dem Vorbild des Romans ”El Reñidero” von Sergio de Cecco bringt Beatriz Gambartes die Geschichte vom Muttermord nach Palermo, einem Stadtviertel von Buenos Aires.

So wie im Tango die Koerper stellvertretend fuer Leidenschaft stehen und diese symbolisieren, die hier im Tanz frei wird in virtuosen Bewegungen der Beine, so ballt Beatriz Gambartes alle Emotionen bei den Hauptdarstellern. Elena ist voller hass, Soriano ein sturer Macho, Nelida probiert zu vermitteln und Orestes ist gefangen in seinen Zweifeln. Die Gefuehle bekommen viel Spielraum im Buch dieser tangooper, in der das Herz auf der Zunge getragen wird.

Zu Anfang singt Elena (Julia Zenko) all ihren Schmerz in einer warmbluetigen Aria. Ihr Ton ist schoen, jedoch schwer, was durch die Mikrofone noch verstaerkt wird. Tenor Carlos Vittori (Orestes) hingegen ist milder, erst etwas schuechtern, doch zum Klimax hin waecht seine volle Praesenz. Rodolfo Valls gibt als uebermuetiger Soriano halbwegs eine Show mit schwingenden Ellbogen, die das Publikum mitreisst. Nelida singt in zarten Klängen ihre Einsamkeit.

Dazwischen erscheinen die Tangoscenen in den tanzsalons vor allem als Rueckblick oder als Begegnung zwischen den Machomaennern. Wirklich verstaendlich werden diese Geschichten wegen der Kuerze des Einblicks jedoch nicht. Wohl aber sind sie sehr gut getanzt, spannend und doch freundlicher als der gewalttaetige Charakter der Vorstadt. Komponist Diego Vila mischt die Farben italienischer Arien mit dem unheilvollen dunklen Unterton der Tangomusik und der Tragik Lateinamerikas. Das alles wird live gespielt durch ein Sextett.

"Orestes' last Tango" zielt auf eine eindimensionale Gerechtigkeit. "Orestes' last Tango" ist eine Tangooper, die mühelos die Welt bereisen kann.

© Copyright 25.03.2002 de Volkskrant. Annette Embrecht. All rights reserved

Klassischer Tango als symbolisches Dekorstück.

Der klassische Tango ist der Tanz vom Stolz, mit geschmeidigen Bewegungen wird nach vorne geholt und nach hinten gebogen in einem hingebungsvollen Spiel von Geben und Nehmen. Aber der Tngo ist seinem Ursprung nach auch eine äußerst seriöse Angelegenheit. Denn wer zu weit geht mit dem Beugen und den Schwierigkeiten, verletzt schnell den lateinamerikanischen kulturellen Code, der diese Kunstform bereits seit über einem Jahrhundert zusammen hält Es ist nicht so verwunderlich, daß die argentinische Schreiberin Betty Gambates ausgerechnet eine griechische Tragödie als Ausgangspunkt ausgewählt hat. Die Geschichte von Elektra und Orestes bietet nämlich hervorragenden Stoff um den Eigenstolz der Hauptpersonen, hier ausgedrückt als Schlingerbewegung zwischen Mord, Hinterfragung, Ausgeglichenheit und Respekt, erzählen zu können. Zusammen mit ihrem langjährigen Mitarbeiter und Komponisten Diego Vila wird das Kampftheaterstück von dem Familiendrama und der Antike hinein in einen populären Vorprt von Buenos Aires verpflanzt. Genausowenig verwundert uns daß ausgerechnet Ricardo und Nicole das große Vorbild geben. Ausgerechnet diese beiden, dieses weltbekannte Tangopaar, mit europäischer Herkunft gab den Auftrag um diese Tangooper schreiben zu lassen. . Mit einer gemischten Gesellschaft von Sängern, Schauspielern und Tänzern und einem Tangosextett touren sie diese Wochen durch die Niederlande.

Daß der Tango durch Maxima in letzter Zeit natürlich noch populärer geworden ist, nehmen wir dabei gerne zur Kenntnis. Der große Saal vom Chasse Theater war gestern ausverkauft um diese Tangooper bewundern zu können. Die vielen Farianten des Tango werden in erster Linie als Dekorstücke eingesetzt, zuammen mit hölzernen Leitern die als Bühnenelement fungieren. Die Weise, auf die der Rohe Tanz, der Hoffnungsvolle Tanz oder der Totentanz gezeigt werden, mit butterweicher Geschmeidigkeit und künstlerischer Hingabe, sorgt dafür, dass ein Schauspiel ohne Pause genossen werden kann.

Das klassische Libretto wird von den Sängern aufgrund ihres Temperamentes und ihrer Leidenschaft manchmal in mitreissendem Doppelgesang ausgedrückt, doch die Untertitelung hat hier manches mal zum besseren Verständnis verholfen. Natürlich fehlte auch nicht das Instrument, das erst vor kurzem unser Land erobert hatte, das Bandoneón. Im Tangosextettsetzte es mit Kontrapunkten gelungen Feuer in das Tangomaß. Auch mit Hilfe der energievollen Choreographie und der grauschwarzen Kostümierung innerhalb derer die Blutroten Kleider bewußt Aufmerksamkeit auf sich ziehen, passte diese Produktion perfekt in die Programmation vom WMTF.

© Copyright 04.04.2002 Peter Korz. De Stem. All rights reserved

Streekblad Zoetermeer

Argentinische Tango Oper im Städtischen Theater Zoetermeer

Atemberaubende argentinische Tango Oper über Liebe und Gewalt
Orestes Last Tango ist am Freitag den 5. April im Städtischen Theater.

Auf Initiative von Ricardo und Nicole, dem weltberühmten Tangopaar aus Argentinien, hat das Welt Musiktheater Festival an Betty Gambartes, einer erfolgreichen Theaterregisseuse, den Auftrag gegeben, eine neue Oper zum Thema Tango zu schreiben. Die Musik wurde komponiert durch Diego Vila. Das Resultat ist 'Orestes letzter Tango'. Die Geschichte spielt in den populären Vorstadtorten von Buenos Aires, wo der Macho und seine Anhänger seit Jahr und Tag im Krieg liegen und wo der beste Messerstecher das schönste Mädchen abbekommt. Orestes, Sohn von Morales, ist kein Macho, wird aber gezwungen einen Mord zu begehen. Er wird dadurch hin und hergerissen zwischen der Welt seines Vaters und den Träumen von einer besseren Welt. Die Musik zegt verschiedene Richtungen des Rio de La Plata, soals Candombe, Milonga, Tango, gesungener Tango, getanzter Tango von sehr traditionell bis hin zu modernen und contemporären Stücken. Mit vier Sängern, zwei Schauspielern und 8 Tänzern und einem Tangosextett.

© Copyright 03.03.2002 Streekblad. All rights reserved

 

"Orestes' last Tango" ohne Ruhepunkt

Orestes' Last Tango. Text und Regie: Beatriz Gambartes
Musikalische Leitung: Diego Vila
Odeon Zwolle, Dienstag 2 april 2002

Die alten Griechen wußten sehr wohl mitzureden. Blutrache, Liebesverlangen, politische intrigen, und was sonst noch dazugehört. Die in sich verflochtenen Familiengeschichten, Normen und Werte werden von Sofokles plastisch beschrieben.
Orestes letzter Tango stammt mehr oder weniger von der griechischen Tragödie Elektra ab, welche wiederrum via dem Theaterstück El Renidero (Der Hahnenkampfplatz) weitererzählt wird und sich so zu dieser Tangooper entwickelt .

Die Hauptfigur ist Orestes, der Sohn von Pancho Morales. Muß er seinen Vater rächen? Seine Schwester erwartet das sehr wohl. Seine Mutter jedoch versucht alles um ihn von der Rache abzubringen. Orestes wird hin und hergerissen zwischen fremden und eigenen Gefühlen. Das geht so die ganze Vorstellung. Der Beginn ist enorm stark, es erinnert an die West Side Story. Die Gefühle fliegen durch dem Saal, bleiben aber fliegen.
Eine ganz andere Geschichte sind die sehr gut geschulten und ausgebildeten Tänzer und Sänger. Sie beherrschen die Bühne optimal. Die Tänze sind energievoll, die Gesangsformationen sind wahrhaft gelungen.Choreografie, Beleuchtung und einige Kostümwechsel geben der Geschichte einen sehr besonderen Wert. Mit Hilfe von vier Leitern werden unterschiedlichste Situationen und Gesichtspunkte erfolgreich ausgedrückt und charakterisiert. Während die Neuordnung dermaßen vernuftigt im Bühnengeschehen verarbeitet ist, dass sie in keinem Moment die Andacht auffängt.

Das Orchester zusammengesetzt aus sechs Musikern verbringt Wunder. Unter der Leitung des Pianisten und Komponisten Diego Vila werden die Abläufe der Handlung nahtlos unterstützt. Und wenn nötig sogar verstärkt. Das Bandoneon rollt und kribbelt, die Violine scheint manchmal zu schreien. Das Saxofon kommt in Aktion wenn die Spannung steigt. Bas und Perkussion haben eine frei unterstützende Rolle. Außerdem weiß das Piano solistisch in diversen Passagen das Drama zu großem Höhepunkt zu bringen. Trotz einem etwas zuviel an Drama, man kann es ruhig Melodrama nennen, soll man diese Vorstellung auf keinen Fall verpassen. Aber die Musik wird hervorragend ausgeführt und die Tangos versorgen zur Genüge..

© Copyright 03.03.2002 Elly van Plateringen. Zwolse Courant. All rights reserved